Es ist schön, wenn junge Menschen ein Hobby finden, in dem sie ganz aufzugehen scheinen. Die 15-jährige Daria Moldovan aus Bad Kreuznach, die momentan noch die zehnte Klasse an der Hargesheimer Alfred-Delp-Schule besucht, ist eines dieser glücklichen Wesen, das aus tiefster Überzeugung sagen kann und mag:
„Unser Verein ist unsere zweite Familie!“ Daria betreibt seit 2017 Cheerleading, eine Sportart, zu der eine gute Freundin sie einst eingeladen hatte. Schon beim ersten Trainingsbesuch sprang der Funke über und Daria wusste: „Das ist mein Sport, hier bleibe ich!“ Die Freude, die sie in ihrem Team aus ca. 25 jungen Damen fühlt, Daria ist die Jüngste, wenn irgendetwas steht, trägt sie. „Das Training ist niemals gleich“, erzählt sie, „immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Cheerleading ist ein wundervoller Gemeinschaftssport!“ Dann ergänzt sie mit leuchtenden Augen: „Man kommt in immer höhere Levels, wird stetig besser und besser. Ja, es ist mehr als nur ein Hobby, es ist pure Leidenschaft!“ Ihr Verein, der VfL 1848 Bad Kreuznach e.V., steht hinter den jungen Leuten und ihren Ambitionen und unterstützt sie, wo immer er kann. Zwei- bis dreimal wöchentlich trainiert die Gruppe gemeinsam, zu der auch – man höre und staune – junge Männer gehören, etwa zwei Stunden lang. Cheerleading ist eine vielseitige und abwechslungsreiche Sportart, die viele verschiedene Bereiche umfasst, zum Beispiel das Turnen (Tumbling), Hebe- und Wurffiguren (Stunts und Baskets) und natürlich auch choreografische Elemente. Beweglichkeit und Ausdauer werden somit gefördert und besonders gestärkt. „Der Druck, perfekt zu sein, spornt uns alle an. Wir wollen etwas (er-)schaffen und arbeiten so lange daran, bis es 1a ist. Unser Ehrgeiz treibt uns an. Klar ist aber auch, dass man nur dann Erfolge erzielen kann, wenn man sich versteht. Und das tun wir!“, bekräftigt Daria. „Bei der Meisterschaft in Düsseldorf letztes Jahr im Juli, ,Summer all level‘, qualifizierten wir uns für die WM. Wir waren so glücklich! Die ausgewählten Lieder und das Voice over wird an eine Person irgendwo in der Welt versandt, die daraus eine Kürmusik schneidet, die genau 2:30 Minuten lang ist“, erzählt Daria. „Unsere Trainerin Sandra Krick überlegt sich die Grundform und wir Tänzerinnen und Tänzer feilen daran. Wir haben vor Freude geweint, als alles stand!“ Da Daria bereits selbst als Trainerin in ihrem Verein arbeitet, weiß sie, wovon sie spricht. „Es ist ein ganz besonderes Erlebnis“, verrät sie daher. „Gestartet sind wir im Sommer von Level 3, die Meisterschaft am Nürburgring im Dezember begingen wir auf Level 4. Unsere Änderungen ließen sich gut einfügen.“ Dass die Teilnahme im vergangenen April bei „The Summits 2025“ in Orlando/Florida den absoluten Höhepunkt darstellte, das sieht man der jungen Tänzerin noch immer an. Daria strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie sich an diesen Wettbewerb in den USA erinnert. „Das Ganze hat sich gar nicht echt angefühlt“, meint sie, „als ob ich gar nicht wirklich hinflöge.“ Keine Frage, dass die jungen Damen und vier Herren hierzu neue Trainingsuniformen erhielten, das „Allstar Cheerleading“ ist schließlich nicht irgendetwas, sondern ein absoluter Glanzpunkt in Darias junger Karriere. „Ich bin die Einzige, die einen Partner-Stunt wagt“, sagt sie und zeigt somit, wie couragiert und passioniert sie ihre Kunst angeht. Beim Wettkampf selbst acht die Jury besonders darauf, dass alles „clean“ ist, „wir haben counts“ und zeigt man „elite skills“, dann erhält man weitere Punkte. In den Semifinals präsentierten sich die „Wild Cheetahs“ bestens aufgelegt und trumpften mit 92, 5167 Punkten auf. Die Finals ließen sie mit dann 92, 7333 Punkten den großartigen dritten Platz einnehmen. „Vor uns landeten nur noch ein deutsches und ein australisches Team, ein großer Erfolg für uns alle.“ Insgesamt, so berichtet Daria weiter, waren sie zwölf Tage in den USA. Ein Rahmenprogramm wie das Essen in der Cheesecake Factory oder der Besuch der Disney Theme Parks im Disney World rundeten den gelungenen Aufenthalt in den USA ab. „Am 28. Juni findet der Summer all Level statt, wo wir uns neu qualifizieren werden, und zwar entweder für die WM oder – neu – für die EM in Portugal“, blickt Daria bereits gespannt in die Zukunft. Nach den Sommerferien wechselt die junge Frau an die IGS Sophie Sondheim. Hier plant sie, in drei Jahren ihr Abitur abzulegen. Wie die gymnasiale Oberstufe sich mit ihren Trainingseinheiten verknüpfen lässt, weiß Daria noch nicht, aber sie hofft darauf, Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden, beidem gerecht zu werden.
Die Schulgemeinschaft gratuliert ihr und ihren Teamkollegen zu diesem einzigartigen Erfolg und wünscht ihr für ihre Sportart und die schulische Laufbahn nur das Allerbeste.
Autorin: Claudia Römer
