Unsere Sonne

„Was lange währt, wird endlich gut!“ Dieser allseits bekannten Redewendung erinnerten sich alle Beteiligten vor wenigen Tagen, als die während der Projekttage Ende Juni 2023 begonnene Schmiedesonne nun endgültig der Schulgemeinschaft der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim übergeben werden konnte.

Eine kleine Notiz mit einem ansprechenden Foto in der Zeitung brachte Pädagogin Claudia Römer im Sommer 2022 auf die Idee, den Kontakt zu „Zauberschmied“ Joachim Harbut in Armsheim zu suchen, denn die darin beschriebene Aktion mit Konfirmanden hatte ihre Neugier geweckt. Schnell schon war klar, dass dem Vorhaben nichts im Wege stünde, signalisierte doch der umtriebige Schmied seine Bereitschaft zu einer Kooperation. „Wir schenken unserer Schule eine geschmiedete Sonne“, unter dieser Maxime gingen dann im vergangenen Juni 21 junge Leute engagiert und motiviert an die Arbeit. Dass Schutzkleidung im Umgang mit offenem Feuer und schwerem Werkzeug zur Grundausstattung gehört, war den jungen Leuten ab Klasse 5 bis 9 schnell klar und so sah man sie flexen, schweißen, biegen und dekorieren. Jede und jeder konnte zunächst für sich selbst ein geschmiedetes Kunstwerk herstellen und dann ging es gemeinsam an das Geschenk für die Schulgemeinschaft. Die Bestandteile der Sonne waren flugs gefunden, ein Rad, Eisenstangen und Hufeisen hatten ihre endgültige Bestimmung gefunden. Die Zeit allerdings reichte nicht aus, um sie noch im Rahmen der Projekttage zu vollenden. Achtklässler Philipp sowie Vinzent und Mark aus der Jahrgangsstufe 10 verabredeten sich, wann immer sie konnten, mit dem begeisternden „Zauberschmied“ und besuchten ihn mit ihren Lehrerinnen Claudia Römer und Elisabeth Kettel, deren Mann das Projekt spontan handwerklich versiert unterstützt hatte, während der Woche oder alleine am Wochenende. Mit dem Plasmaschneider laserten die Jugendlichen die Namen aller Mitwirkenden in die Grundplatte und sorgten somit für die Fertigstellung, die – zusammen mit der Durchführung der Aktion - allerdings ohne die großzügigen Spenden der Kirner Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung, des Lions Clubs Bad Kreuznach und des Hargesheimer Arztes Heinz Peter Dilly nicht möglich gewesen wäre. „Ihnen allen, unseren großartigen Jugendlichen, Herrn Harbut, meiner Kollegin und ihrem Mann gebührt mein Dank. Ohne ihre unermüdliche Arbeit an unserem Projekt wären wir heute nicht in der glücklichen Lage, die Sonne hier bei uns an der ADS und noch dazu in unmittelbarer Nähe zur vor wenigen Jahren von Abiturienten gemeinsam mit Frau Kettel angebrachten Sonnenuhr zu sehen!“ Vinzent – und hier stimmten ihm Siebtklässler Thomas, Philipp und Mark zu – meinte überzeugt: „Es war eine tolle Arbeit. Das, was wir hier gelernt haben, begleitet uns unser ganzes Leben lang. Wir haben verstanden, dass Sicherheitsmaßnahmen zu unserem eigenen Schutz ganz oben stehen. Wenn wir irgendwann einmal vielleicht ein eigenes Haus bauen sollten, können wir auf diese Erfahrungen zurückgreifen. Das Handwerkliche hat uns sehr gefallen!“ Joachim Harbut ergänzte denn, dass ihm die gemeinsame Zeit, dieser Prozess vom Ich zum Wir, die Gemeinschaft und der Spaß aller große Freude bereiteten. Auch erklärte er, dass die Sonne um ein Masseobjekt angewachsen sei: „Es hilft dabei, sie bei Windbewegungen in der Balance zu halten. Dadurch gerät die an der Narbe frei drehbar gelagerte Sonne in leichte Schwingungen und strahlt eine beruhigende Dynamik aus.“ Gesamtschulleiter Frank Klemm freute sich sehr über dieses schöne Geschenk an alle.

Autorin: Claudia Römer